Meine eigenen Werke

Mit ganz viel Herzblut geschrieben.

Limericks

Alternative

Zwei Hühnern aus Lokstedt bei Erfen

Geht Eiproduktion auf die Nerven

Sie hassen das Legen

Und sagen verwegen: 

„Wir werden statt Legen jetzt Werfen!“

 

Missverständnis 

Der Stacy-Celina aus Sitte

Verschrieb man die Pille, na bitte!

Auf Ärztegeheiß

Zum Einführungspreis

Seitdem macht sie ganz kleine Schritte

Gedichte

Bewegend

Nun komme ich dem Schlussstrich nahe

dem Zielband, das ich müd‘ durchtrenne

mal erster sein und nicht der Zweite

und keinen Grund, dass ich noch renne

ich bin allein, so dass ich schreite

 

Beendet ist der Lauf durchs Leben

gespurtet nach dem Takt der Uhren

frech aufgesprungen auf die Züge

die schnellen, die nach oben fuhren

oft zu dem Preis der Lebenslüge

 

Gekrochen oder mitgelaufen

bei guten Winden auch mal Segeln

und somit Hürden überflogen

entgegen Erdanziehungsregeln

vom Sog des Aufwinds mitgezogen

 

Bis zum Finale Höhen, Tiefen

das Schicksal muss man fügen lassen

doch unterbindet‘s, welche Gnaden

das Sprinten auf Karrieretrassen

und auf der Seilschaft eignen Pfaden

 

Der Marathon, er ist zu Ende

ein langer Weg, es bleiben Fragen

was jetzt noch läuft, das lässt man laufen

zuallerletzt lass ich mich tragen

an sechs bis acht stabilen Schlaufen

Eindrücke

Es sind nur kleine Spuren

Auf einer dünnen Schicht.

Sie greifen ineinander,

Kristalle, dicht an dicht.

 

Nur kurze scheue Schritte

auf glänzendem Belag.

Die Fußform weich gezeichnet

wie es nur Schnee vermag.

 

Zögernd, doch frei von Lasten,

ein zarter Abdruck nur,

und kindlich unbefangen,

so deute ich die Spur.

 

Doch wie ist die Gestaltung

der Schritte, die gesetzt,

mit all der Last der Jahre

der frischen Schnee verletzt?

 

Und wenn sich unabwendbar

die Zeit zum Ende neigt,

scheint Leben sich verschwendet

wenn sich kein Abdruck zeigt.

 

Das Gummi-
Bärchen

Einsam liegt, ganz ohne Tüte

Auf den grauen, dunklen Stufen

Ach wie traurig, meine Güte!

Möchte laut um Hilfe rufen

 

Ein geliertes Gummibärchen

In prekärer Seitenlage

So beginnen meistens Märchen

In der Gummibärchensage

 

Es geschah im wahren Leben

Einer tristen Lehranstalt

Auf der Treppe schupsen, streben 

Schon verlor der Bär den Halt

 

Fällt aus einer Klarsichttüte

Unbemerkt auf nackte Stiegen

Wie das Blatt von einer Blüte

Bleibt es unbeachtet liegen

 

Einsam liegt ein Gummibärchen

Zwischen alten Treppensprossen

Und verzweifelt sucht sein Herrchen

Ihn bei seinen Artgenossen

Wechselspiel

Wenn sich von fremder Macht bestellt

Umgebungen, vertraute Welt

mit tiefer Dunkelheit verbinden

erobert sich die Fantasie

Vernunft und übernimmt Regie

bis Ängste Adressaten finden

 

Und wo sonst Licht mit hellem Schein

der Ursprung ist für unser Sein

verbünden sich des Nachts Gedanken

verfinstert und zutiefst morbid

wie es in manchem Traum geschieht

wenn schwarze Schleier dicht umranken

 

Was macht es aus, was ist der Grund 

und wie umschreibt sich der Befund 

erklärt der Dunkelheiten Mächte 

wie kann es sein, dass Angst regiert 

die sich bei Lichteinfall verliert 

wie Delinquenten Freiheitsrechte? 

 

Mit seinem ersten Atemstoß 

reißt sich der Morgen kraftvoll los 

und übergibt das Licht dem Tage  

der es verschwenderisch verteilt 

bis ihn die Dunkelheit ereilt 

So halten sie sich stets die Waage

 

Limericks

Obdach 

Ein Virus aus Wesel bei Xanten 

Liebt Querdenker und Ignoranten

Hört sie gern krakeelen

Doch kann auf sie zählen

Als Wirte für seine Verwandten

 

Hilfsmittel 

Der Schwimmer Karl-Jochen aus Brücken

Bekraulte erregt Britneys Rücken 

Dies sah ihr Freund Heinz

Ein Boxer aus Mainz

Nun schwimmt der Karl-Jochen mit Krücken

Gedichte

Worte

Die letzten Worte werden leise 

getragen und in stiller Weise 

für diesen Anlass wie bestellt

dezent gehaucht und es verlässt 

ein minimaler Lebensrest 

in Form von Sprache diese Welt.   

 

Gesagt wie in Granit geschlagen 

dazu ergeben Trauer tragen, 

das letzte Wort bekommt Gewicht 

und hallt vernehmlich lange noch 

gut hörbar nach, die Zeit jedoch

steht für‘s Vergessen in der Pflicht. 

 

Vermag der Trauernde Gedenken 

stets abrufbar in Bahnen lenken? 

Erinnerungen halten an

wenn er in einem Zeitgerüst 

und jenseits von Gedankenfrist 

Vergangenes erspüren kann.

 

Für Junge wie für Altbetagte 

bestehen bleibt das Letztgesagte 

wie Abdrücke in feuchtem Ton.

Es drückt sich ein und nimmt sich Raum

bemisst sehr selbstbewusst den Saum

für seinen Platz als Emotion. 

 

Doch bleiben nur Gedankenfunde

von einem Leben eine Stunde

aus einem Satz nur ein Fragment.

Mitunter nur ein Alibi. 

Stets wenig Zeit, nie reichte sie

sodass man nur den Namen kennt.

 

 

Moderne Pädagogik

Schulbeginn, die Glocke läutet

Lehrer rennen, Schüler schleichen

Damit wird schon angedeutet

Beide kann man nicht vergleichen

 

Grad nach frusterfüllten Jahren 

Müssen manche Muskeln zeigen

Schreien, toben, Drohgebaren

Von den Schülern ganz zu schweigen

 

Hilflos steht der Pädagoge

Vor der Horde müder Gören

Mono meist statt Dialoge

Doch auch diese könnten stören

 

Aufputschmittel in der Pause

Für die jungen Pädagogen

Ein Schuss Wodka in die Brause

Schüler tauschen bunte Drogen

 

Nach der Auszeit zartes Raunen

Hanf in Tütchen macht die Runde

Füllt den Raum mit weichen Daunen

Eigentlich ist Englischstunde

 

Wieder ist ein Tag zu Ende

Der Direktor betet leise

Referendare falten Hände

Jeder dankt auf seine Weise

 

Vorsatz

Das Tageslicht verliert an Kraft 

und ficht noch mit der Dämmerung 

um letzte lichte Flächen 

mit Hoffnung auf Verlängerung 

bis sich die Strahlen brechen 

 

Mal wieder ist ein Tag vertan 

als wäre er im Würfelspiel 

gesetzt und dann verpfändet 

als hätte es nur eins zum Ziel 

dass er schnellst möglich endet 

 

Verschenkt das Reservoir an Zeit 

vergeudet im Sekundentakt 

grob fahrlässig verludert 

und schließlich folgt der letzte Akt 

zu spät zurückgerudert 

 

Selbst wer noch einen Baum umarmt

erweckt den Schein der Kondolenz

erspürt vielleicht das Ende

die Geste strotzt von Dekadenz

doch niemand schreit nach Wende

 

Wie schnell sich eine Welt verbraucht 

mit Vorsatz und Entschlossenheit 

der Mensch zeigt sich entrüstet 

doch irritiert die Gründlichkeit 

mit der er sich noch brüstet 

 

Und unbeirrbar hält er fest 

An der Vollendung der Natur  

Sie wankt schon stark benommen 

Doch leistet noch die Signatur

Fürs Ende, es wird kommen 

 

 

Hierarchie

Er liegt auf einem Fenstersims

wie Cäsar einst auf weichen Kissen

und auch sein Blick erinnert vage

an Saus und Braus in Rückenlage

die Dekadenz im müden Blick

gepaart mit träger Ignoranz

sorgt für die nötige Distanz

 

Doch plötzlich wird sie überbrückt

und mit geschmeidig glatten Gesten

gut einstudiert und Nähe suchend

schon fest ein Streichelmaß verbuchend

ist er mit einem kurzen Satz

an seinem zweiten Lieblingsplatz

 

Es ist der Hausfrau Domizil

sie zelebriert mit großer Ruhe

das Öffnungsritual von Dosen

befüllt sein Schälchen, kurz liebkosen

das Fragen wird nun eingestellt

warum er sich ein Frauchen hält

 

 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.